8. Mai 2025 Lesezeit: 2 Min.

Amazon bringt „Vulcan“ in die Lagerhallen – Roboter mit Tastsinn revolutioniert Logistik

Amazon bringt „Vulcan“ in die Lagerhallen – Roboter mit Tastsinn revolutioniert Logistik
Um Gegänstände in kleine Fächer sortieren zu können, nutzt Amazon seit Neuestem feinfühlige Roboter. Das System trägt den Namen Vulcan und verwendet Roboterarme von Universal Robots. Foto: Amazon

Amazon hat einen neuen Meilenstein in der Automatisierung von Logistikzentren vorgestellt: Der KI-gesteuerte Roboter „Vulcan“ soll künftig rund 75 % der Artikel in den Fulfillment-Zentren eigenständig ein- und auslagern – und das mit einem bisher in der Robotik selten eingesetzten Tastsinn. Schon jetzt ist der Roboter in Hamburg und im US-amerikanischen Spokane im Einsatz.

Ein Roboter, der fühlen kann

Was Vulcan so besonders macht, ist seine Fähigkeit zur sensorischen Wahrnehmung. Während herkömmliche Lagerroboter auf visuelle Daten und einfache Greifarme setzen, kombiniert Vulcan mehrere Technologien:

  • Ein linear geführter Roboterarm mit integrierten Kraftsensoren, der kleinste Bewegungen und Widerstände spürt.
  • Ein zweiter Arm mit Saugnapf, der durch eine KI-gesteuerte Kamera unterstützt wird, um Objekte gezielt zu greifen.
  • Maschinelles Lernen, das auf Fehleranalysen und haptische Rückmeldungen basiert, um die Genauigkeit beim Greifen kontinuierlich zu verbessern.

Diese technische Kombination erlaubt es Vulcan, auch in beengten Regalfächern zu agieren – etwa in textilbespannten Lagerboxen, in denen empfindliche Produkte lagern. Dabei lernt der Roboter stetig dazu und passt sein Verhalten an, um Produkte sicher und effizient zu handhaben.

Mehr Entlastung, nicht weniger Jobs

Amazon betont, dass der Einsatz von Vulcan nicht mit einem Abbau von Arbeitsplätzen verbunden ist. Vielmehr soll der Roboter Mitarbeitende bei besonders belastenden oder ergonomisch ungünstigen Tätigkeiten entlasten – zum Beispiel beim Greifen in Bodennähe oder beim Handling schwer zugänglicher Produkte.

Gleichzeitig entstehen neue Tätigkeiten, etwa in der Wartung, Überwachung und Steuerung der intelligenten Systeme. Der Konzern verfolgt dabei eine klare Vision: Mensch und Maschine sollen in der Lagerlogistik Hand in Hand arbeiten – im wahrsten Sinne des Wortes.

Vorreiter in der Robotik-Integration

Mit über 750.000 Robotern weltweit gehört Amazon zu den Vorreitern im Bereich Logistikautomatisierung. Vulcan hebt diesen Anspruch auf ein neues Level: Er steht für eine neue Generation von Robotern, die nicht nur sehen, sondern auch „fühlen“ können – ein entscheidender Schritt, um die Mensch-Maschine-Kollaboration zu verfeinern.

Neben der Effizienzsteigerung steht auch die Präzision im Fokus. Fehler und Produktbeschädigungen sollen durch die verbesserte Greiftechnik drastisch reduziert werden. Das kommt letztlich auch den Kunden zugute, durch schnellere Lieferungen und eine geringere Retourenquote.

Strategische Auswirkungen auf den E-Commerce

Die Einführung von Vulcan dürfte langfristig große Auswirkungen auf die gesamte E-Commerce-Landschaft haben. Händler müssen sich auf eine Logistikwelt einstellen, die zunehmend von KI-gestützten Prozessen geprägt ist – mit all den Chancen und Herausforderungen, die das mit sich bringt.

Neben der Verbesserung interner Abläufe könnten Systeme wie Vulcan auch in der Lagerplanung und -optimierung neuer Standards setzen. Insbesondere für große Händler oder Plattformen wie Amazon wird die Fähigkeit, komplexe Logistikprozesse automatisiert zu skalieren, zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

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