Amazon und Walmart setzen neue Maßstäbe in der Handelsautomatisierung
Amazon und Walmart treiben ihre Automatisierungsstrategien weiter voran, um Effizienz, Skalierbarkeit und Mitarbeiterfreundlichkeit neu zu definieren. Während Amazon mit einem Roboter namens „Vulcan“ neue Maßstäbe in der Lagerlogistik setzt, zeigt Walmart, wie robotergestützter 3D-Druck den Einzelhandelsbau revolutionieren kann.
Amazon präsentiert „Vulcan“ – den Roboter mit Tastsinn
Amazon hat mit „Vulcan“ einen neuen Lagerroboter vorgestellt, der mit hochsensiblen Tastsensoren ausgestattet ist. Diese ermöglichen es ihm, unterschiedlich geformte und empfindliche Artikel sicher zu greifen – eine Fähigkeit, die bisher den menschlichen Mitarbeitenden vorbehalten war. Laut Amazon kann Vulcan bis zu 75 % aller Lagerartikel verarbeiten und ist bereits in Standorten wie Spokane (Washington) und Hamburg im Einsatz.
Quelle: Amazon Newsroom – Vulcan Robot vorgestellt
Weitere Details: Business Insider – Amazons Roboter „kann fühlen“
Der Roboter ist darauf ausgelegt, monotone und körperlich belastende Aufgaben wie das Greifen aus tiefen Lagerbehältern zu übernehmen. Die Mitarbeiter sollen dadurch entlastet werden und sich auf ergonomisch sinnvollere Tätigkeiten konzentrieren können. Der Fokus liegt laut Amazon ausdrücklich auf einer Ergänzung – nicht einem Ersatz – menschlicher Arbeitskraft.
Walmart: Mit 3D-Druck zur Lagererweiterung in sieben Tagen
Walmart geht einen ganz anderen, aber ebenso zukunftsweisenden Weg: In Huntsville, Alabama, wurde kürzlich eine 5.000 Quadratfuß große Erweiterung eines Supercenters mithilfe von 3D-Drucktechnologie in nur sieben Tagen errichtet. Zum Einsatz kamen dabei zwei industrielle RIC M1 Pro-Drucker, bereitgestellt vom US-Bau-Startup Alquist 3D.
Quelle: 3DPrinting.com – Alquist 3D baut für Walmart
Weitere Hintergründe: Manufactur3D Magazine – Walmarts 3D-gedruckter Anbau
Die gedruckte Struktur dient als Erweiterung für Walmarts Online-Grocery- und Lieferlogistik. Durch die Bauweise konnte der Materialabfall um bis zu 55 % reduziert und wetterbedingte Verzögerungen vermieden werden – ein signifikanter Fortschritt gegenüber konventionellen Bauprozessen.
Was bedeutet das für Händler in Europa?
Auch wenn diese Entwicklungen vorerst auf den US-Markt abzielen, setzen sie globale Maßstäbe. E-Commerce- und Einzelhandelsunternehmen in Europa müssen sich darauf einstellen, dass Kundenerwartungen – etwa in Bezug auf Liefergeschwindigkeit, Automatisierung oder Nachhaltigkeit – von genau solchen Tech-Pionieren geprägt werden.