Google hat auf der I/O 2025 mehrere neue Shopping-Funktionen vorgestellt, die auf generativer KI basieren und das Einkaufserlebnis in der Google-Suche grundlegend verändern sollen. Neben einer deutlich erweiterten virtuellen Anprobe bringt der Konzern mit dem neuen „AI Mode“ und automatisiertem Checkout weitere KI-basierte Innovationen in den E-Commerce.
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Virtuelle Anprobe mit eigenem Foto
Google ermöglicht es Nutzern in den USA nun, ein eigenes Ganzkörperfoto hochzuladen, um Kleidung virtuell anzuprobieren. Die KI berücksichtigt dabei unterschiedliche Körperformen, Haltungen und Stoffverhalten. Dadurch soll ein deutlich realistischeres Bild entstehen, wie ein Kleidungsstück am eigenen Körper wirkt – inklusive Faltenwurf, Passform und Bewegung.
Die Funktion ist vorerst nur über die Google Search Labs in den Vereinigten Staaten verfügbar, könnte aber auch international ausgerollt werden.
Einführung des „AI Mode“: Personalisierte Produktsuche
Mit dem „AI Mode“ bietet Google eine interaktive, dialogbasierte Produktsuche, die auf dem Gemini-Modell basiert. Nutzer können gezielt Fragen stellen wie „Was passt zu diesem Kleid?“ oder „Zeig mir Alternativen unter 100 Euro“, worauf die KI individuelle Empfehlungen ausspielt.
Der AI Mode greift auf den Google Shopping Graph zu, der mehr als 50 Milliarden Produktlisten enthält. Dadurch kann die KI nicht nur nach Produkten suchen, sondern auch umfassende stilistische oder preisbezogene Filter einbauen – rein über Spracheingabe oder Chat.
Automatischer Preisalarm und Checkout
Ein weiteres neues Feature ist der „agentic checkout“. Nutzer können Preisalarme für bestimmte Produkte setzen. Wird ein gewünschter Preis erreicht, kann Google den Kauf auf Wunsch automatisch abschließen – inklusive Google Pay-Zahlung und Adressverwendung.
Dieses Feature soll vor allem spontane Kaufentscheidungen erleichtern und den Bestellvorgang verkürzen. Auch dieses Tool ist zunächst auf den US-Markt beschränkt.
Auswirkungen auf Händler und Plattformen
Die vorgestellten Funktionen zeigen, dass Google verstärkt in Richtung eigenständiger Shopping-Plattform geht – mit Fokus auf Nutzererlebnis, Personalisierung und Automatisierung. Für Händler bedeutet das: Wer im Google-Umfeld sichtbar bleiben will, muss Produktdaten strukturiert, aktuell und visuell ansprechend bereitstellen.
Die Kombination aus visueller Inspiration, dialoggestützter Suche und automatisierter Transaktion setzt neue Standards für die Customer Journey. Noch ist unklar, wann diese Funktionen international verfügbar sein werden – doch der technologische Kurs ist deutlich.